Warum der Klimaschutz das wichtigste Thema überhaupt ist und warum
wir keine Zeit mehr verlieren dürfen

Wir Menschen existieren seit ca. 300.000 Jahren, d.h. der Homo Sapiens entstand ungefähr zu dieser Zeit.
Seit es Menschen gibt und auch schon lange vorher, gab es auf der Erde Eiszeiten und Warmphasen.
Diese Grafik zeigt die Temperatur in der Antarktis während der letzten 800.000 Jahre und die Konzentration des CO2 in der Atmosphäre im gleichen Zeitraum:
Quelle [1]
Vor ca. 10.000 Jahren war das Ende der letzten Eiszeit, es entwickelte sich unsere Kultur.
Vor ca. 4.500 Jahren bauten die Ägypter die Pyramiden, vor ca. 2.000 Jahren lebten die alten Römer.
Seit etwas mehr als 100 Jahren gibt es Autos und Flugzeuge und wir Menschen holen Erdöl aus dem Boden und verbrennen es. In dieser Zeit ist die CO2-Konzentration in der Atmosphäre auf einen Wert angestiegen, den es dort noch nie gab, seit wir Menschen auf der Erde leben.
Klimaforscher warnen seit langem, dass dieser Anstieg des CO2 einen dramatischen Anstieg der Temperaturen nach sich ziehen wird.
Aktuell ist die Temperatur schon ca. 1 Grad höher als vor dem Beginn der Industrialisierung.
Bei einem Wert von 1,5 - 2 Grad dieser Temperaturerhöhung werden aber Kipp-Punkte im Klimasystem der Erde erreicht. Wenn diese überschritten werden, dann werden die katastrophalen Auswirkungen wie Dürren, Überschwemmungen oder Stürme für uns nicht mehr beherrschbar sein.
Quelle [2] (Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Zwei-Grad-Ziel )
Diese Grafik zeigt, wie stark und wie
schnell wir unseren CO2-Ausstoß
reduzieren müssen, um ein Überschreiten der 1,5 – 2 Grad-Grenze zu vermeiden, das sonst in ca. 20 - 30 Jahren erfolgen würde.

Hätten wir schon 2016 mit der Reduktion begonnen, müsste diese nicht ganz so schnell und stark erfolgen. Wenn wir noch bis 2025 so weiter machen wie bisher, dann müssen wir fast „von einem Tag auf
den anderen“ jeglichen CO2-Ausstoß sofort stoppen.

Es bleibt also nicht viel Zeit.

Wir müssen jetzt handeln !
Angesichts dieser Fakten könnte man verzweifeln oder in Panik geraten.
Aber Angst oder Panik waren noch nie gute Ratgeber.
Meine Bitte ist: Unter "Download" kann man den Inhalt dieser Webseite als pdf-Datei herunterladen. Bitte drucken Sie dieses Dokument aus (doppelseitig gedruckt passt es auf ein Blatt DinA-4 - Papier) und gehen Sie damit zu Freunden, Bekannten, Nachbarn oder Kollegen, reden Sie mit ihnen und versuchen Sie, diese von der Dringlichkeit des Problems zu überzeugen. Hilfreich sind dafür die folgenden Argumentationshilfen.
Unter "Termine" finden Sie außerdem z.B. Termine zu Demonstrationen für den Klimaschutz.
Argumentationshilfen
bei typischen Gegenargumenten zum Klimaschutz

1. Falsches Gegenargument: Das Problem des Treibhauseffektes kann nicht in Deutschland gelöst werden. China und andere Länder sind weit größere CO2-Emittenten als Deutschland

Fakten dazu [3]: Bis zum Jahr 2000 hatte China niedrigere Treibhausgas-Emissionen als die EU, obwohl China mehr als doppelt so viele Einwohner hat. Heute ist China der weltweit größte Emittent (gefolgt von den USA und der EU) und ist jetzt für ca. 27% der weltweiten Treibhausgas-Emissionen verantwortlich.
Pro Einwohner liegen die Emissionen in China heute bei ähnlichen Werten wie in Deutschland, nämlich bei ca. 10 Tonnen pro Einwohner und Jahr.
Entscheidend ist doch der CO2-Ausstoß pro Kopf. Oder was würden Sie dazu sagen, wenn die Schweiz weitere
Klimaschutz-Maßnahmen verweigern würde mit dem Hinweis, dass der CO2-Ausstoß Deutschlands über 10-
mal so hoch ist wie der der Schweiz? Das wäre doch auch kein sinnvolles Argument.
Und die große Zahl an Einwohnern liegt einfach daran, dass China ein sehr großes Land ist. Die Bevölkerungsdichte
ist mit 145 Einwohner pro km² niedriger als in Deutschland mit 232 Einwohnern pro km² [4, 5].

Jede Tonne CO2, die eingespart wird, entlastet das Klima. Egal, ob das in China oder in Deutschland passiert.
Und China alleine kann das Problem nicht lösen, genauso wenig wie jedes andere Land der Erde.

In allen Ländern muss der CO2-Ausstoß reduziert werden!


2. Falsches Gegenargument: Der Klimawandel ist doch gar nicht so schlimm. Das wird oft viel zu dramatisch
dargestellt.


Dass der Klimawandel menschengemacht ist und seine zu erwartenden Auswirkungen katastrophal sind, ist wissenschaftlicher Konsens und eine der am besten bewiesenen geophysikalischen Aussagen, die von tausenden Wissenschaftlern sorgfältig geprüft wurde.
Der renommierteste Klimaforscher der Welt, Prof. Dr. Hans Joachim Schellnhuber, hat in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung am 14.5.2018 gesagt, unser Verhalten "gleicht einem kollektiven Suizidversuch" [6].
Der Mann ist Physiker, also ein „Zahlenmensch“, er ist sehr besonnen und hat sich diese Aussage gut überlegt.
Warum vertrauen wir im Allgemeinen auf die Aussagen der Wissenschaft?
Warum vertrauen wir darauf, dass Flugzeuge sicher fliegen können und Airbags wenige Millisekunden nach dem Aufprall eines Autos aufgehen, noch bevor wir aufs Lenkrad knallen?
Das Vertrauen in die Wissenschaft besteht aus meiner Sicht zu Recht.
Wir benutzen im Alltag viele Dinge wie Computer oder Smart-Phones, die so komplex sind, dass wir sie selber nicht mehr verstehen können. Wo wären wir heute ohne die Erkenntnisse der Wissenschaft?
Aber warum glauben wir den Wissenschaftlern dann nicht, wenn sie uns sagen, dass der Klimawandel eine extrem schlimme, eine existenzielle Bedrohung der Menschheit ist und wir so schnell wie möglich handeln müssen, um zumindest die schlimmsten Auswirkungen noch zu vermeiden?

Quellen:
[1]: Jeremy Shakun, data from Lüthi et al., 2008 and Jouzel et al., 2007.
(https://royalsociety.org/topics-policy/projects/climate-change-evidence-causes/question-7
)
(Seit 2008 ist die CO2-Konzentration noch weiter gestiegen. Heute (2019) beträgt sie ca. 412 ppm, siehe:


[3]: Emissions Gap Report 2018: https://www.unenvironment.org/resources/emissions-gap-report-2018
(Full report, S. 6 Figure 2.3 und S.7)



[6]: https://www.sueddeutsche.de/kultur/klimawandel-gleicht-einem-kollektiven-suizidversuch-1.3978878?reduced=true 


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